Neue
Entwicklungen, Erfindungen und Entdeckungen rufen als Teil des Fortschrittes
stets Faszination hervor. Es liegt an uns Menschen, wie wir Wissenschaft und
Erkenntnisse in unser Leben integrieren.
Am Mittwoch,
den 23.01.19, besuchte Prof. Dr. Karl
Sperling als Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der
Wissenschaften im Forschungsfeld Humangenetik unsere Schule, um uns einen
Einblick in den derzeitigen Stand der Wissenschaft zu geben. „Das menschliche Genom ist entziffert: Was
können Mediziner und Biologen daraus ablesen?“ war das Thema seines
90-minütigen Vortrages. Prof. Dr. Sperling berichtete in anschaulicher und
humorvoller Weise vom größten biologisch-medizinischen Forschungsvorhaben überhaupt,
dem Humangenomprojekt.
Als Schüler
der 12. Klasse konnten wir unser Wissen aus dem Bio-Unterricht mit den
Ausführungen des Humangenetikers verknüpfen und kennenlernen, wie Wissenschaftler
die Theorien, die wir aus der Schule kennen, anwenden.
Wesentliche
interessante Erkenntnisse waren hierbei, dass die Abfolge der Einzelbausteine
des menschlichen Erbguts aufgeschrieben eine ganze Bibliothek füllt,
Sequenzvergleiche neue Einblicke gewähren und zu Diskussionen führen, die die
Zukunft des Menschen betreffen. Alle Fragen, wie möchte man einen Menschen im Reagenzglas züchten? und Wie weit können wir in die Natur eingreifen,
ohne alles, was uns Menschen ausmacht, hinter uns zu lassen? treten wieder auf
oder werden weiterhin diskutiert.
Mit
ethischen Fragen, die sich bei einer intensiven Auseinandersetzung mit der
Veränderung von Genomen mit Hilfe von Gentechnik ergeben, konfrontierte auch
der 2. Akademievortrag am Montag, den 28.01.19. Dort ging es bei Dr. Lilian Marx-Stöltings 90-minütiger
Präsentation um „Genomchirurgie beim
Menschen?“. Sie ist Teil der interdisziplinaren Arbeitsgruppe
Gentechnologiebericht, ebenfalls von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der
Wissenschaften und stellte uns die derzeit besonders intensiv erforschten
Genscheren, die CRISPR/Cas9 –
Technik vor.
Wie unsere
Gegenwart und Zukunft aussehen soll, geht uns alle etwas an. Um diesen Aspekt
nachvollziehen zu können, diskutierten wir untereinander und in der großen
Runde über verschiedene Fragestellungen und Zwiespälte, die sich aus dem Thema
ergeben: Sollten wir die Gentechnik nutzen, um unser Leben zu erleichtern und
zu perfektionieren? Bis zu welchem Punkt wollen wir gehen? Was ist moralisch
vertretbar und was nicht?
Alles in
allem waren es 2 sehr gelungene und interessante Vorträge, die einmal einen
Ausblick über den Tellerrand boten.